"Wenn wir noch lange reiten müssen, dann werden unsere Vorräte aufgebraucht sein." "Ja, du hast recht Bruder Kai, aber vergiß nicht unsere Mission. Schließlich wurden wir nicht umsonst ausgewählt, daß heilige Zepter der Travia nach Vinsalt zu bringen. Wir sind es, die die Ehre einfahren werden." "Das stimmt schon Bruder Luzifer. Aber schau dich doch einmal um. Nichts als Sand und nochmals Sand. Zu guterletzt kommt noch die sengende Hitze hier hinzu. Ich kann nicht mehr und Bruder Isidor kann auch nicht mehr."
Isidor der als letztes des Zuges reitet und die Aufgabe hat die zwei Kamele, die die Geweihten aus Mherwed erstanden haben, sichere zu geleiten, blickt auf und sieht sich in seiner Umge- bung um. Plötzlich zuckt er zusammen und brüllt aus Leibeskräften: "Eine Oase! Eine Oase, seht doch im Westen kann man die Palmwipfel erkennen." "Ach Isidor du träumst", ent- gegnete Kai. "Nein, da im Westen." "Isidor hat recht Kai, ich kann es jetzt auch erkennen. Ohne Zweifel das ist eine Oase. Vielleicht noch einen halben Tagesritt entfernt. Mensch das ist die Rettung."
Die Oase Rashill. Sie liegt zirka vier Tagesritte von der Oase Keft in nördlicher Richtung entfernt. Bewachsen mit Palmen und Datteln ist sie der ideale Ort um sich hier niederzulassen. Agbar al Dagall hat sich mit seinem Sohn Rashill (von ihm hat die Oase ihren Namen) und seinen vier Gefährten: Mohamed, Hassard, Alif und Fatir hier niedergelassen. Seitdem be- wirtet und versorgt er ankommende Karawanen die hier vorbeikommen und sich niederlassen. Sein Sohn unterhält meistend dann die Gäste mit seinen, akrobatischen Kunststücken. Derzeit leben nur die Bewohner hier in dieser Oase. Seit fünf Tagen hat sich keine Karawane mehr blicken lassen. Das sollte sich aber ändern. Hassard bemerkt den ankommenden Zug als erstes: "Seht Agbar wir bekommen Besuch. Ich kann drei Reiter mit zwei Kamelen erkennen die auf uns zukommen." "Tatsächlich Hassard. Bereitet alles vor, damit wir unsere neuen Gäste willkommen heißen können." Alif und Mohamed eilen in ein Zelt und kommen mit Nahrung und Wasserschläuchen bepackt wieder heraus. In der Zwischenzeit haben die drei Reiter die Oase erreicht. Agbar begrüßt sie freundlich: "Rastullah zum Gruß. Ihr seht sehr durstig und hungrig aus. Laßt euch auf meiner Oase nieder und erzählt mir, was ihr auf eurer Reise alles erlebt habt." Luzifer der größte der drei Fremden beginnt zu sprechen. "Sei ge- grüßt edler Gastgeber. Wird sind drei weitgereiste und werden dein Angebot gerne annehmen und hier ein wenig verweilen." "Was heißt hier ein wenig. Ihr könnt solange bleiben wie ihr wollt. Hassard nimm die drei Pferde und die zwei Kamele und führe sie zu einer Tränke."
"Jawohl" Hassard nimmt die Reittiere und führt sie zu einer nahegelegenen Quelle die aus dem Boden entspringt und in einen kleinen See endet. "Kommt in mein Zelt und eßt die süßlichen Speisen dieser wunderschönen Oase Rashill." "Danke Novadi", entgegnet Luzifer. "Wir werden aber nicht lange bleiben können, denn wir müssen so schnell wie möglich nach Vinsalt." "Das ist aber noch ein schönes Stück Weg." "Das stimmt, aber wir sind in Eile, wir haben nämlich eine wertvolle Fr....." "Still Kai!" Luzifer herrscht Kai zusammen.
Die drei Reiter, Agbar und sein Sohn betreten das Zelt, in dem Datteln, Kokosnüsse, süßlicher Palmwein und verschiedene Früchte aufgedeckt auf einen kleinen Tisch liegen. "Laßt es euch schmecken ihr Wanderer aus ..., woher kommt ihr eigentlich?" "Aus Mherwed, Novadi." "Aja aus Mherwed. Nun greift zu. Später wird euch mein Diener Fatir zeigen wo ihr über- nachten könnt."
Die drei Reiter lassen sich also zusammen mit den Gastgebern nieder und unterhalten sich bis in die Abendstunden. Fatir wird später gerufen, der die drei zu ihrer Schlafstätte führt. Ein eigens dafür vorgesehenes Zelt.
Ausgestattet mit Wolldecken, Teppichen und einen kleinen Tisch. Fatir wünscht noch eine geruhsame Nacht und verschwindet wieder nach draußen.
Im Zelt ergreift Kai das Wort: "Nette Leute, diese Novadis. Vor allem der Sohn. Also diese Kunststücke die er uns gezeigt hat war schon wirklich Klasse." "Klasse war auch das du einfach so von einer wertvollen Fracht sprechen wolltest.", erwiedert Luzifer. "Hoffentlich hat der Novadi nichts mitbekommen. Auf alle Fälle bleiben wir hier nicht lange. Wir müssen weiter. Sonst kommen wir zu spät nach Vinsalt. Morgen, wenn wir neuen Reiseproviant auf- genommen haben reiten wir weiter."
Die Unterhaltung der drei dauert nicht mehr lange an. Zu erschöpft waren sie von der Reise.
Im Zelt Agbars unterdessen: "Also Alif, du und Mohamed reitet zu Ahmed Rahmed und berichtet von dem was ich euch eben gesagt habe. Er wird sich über diese Nachricht wirklich freuen, schließlich hat er seit Tagen keinen Raubzug mehr starten können." "Vater hast du den Anführer von denen gesehen. Er hatte immer einen kleinen Tuchbeutel umhängen." "Ja mein Sohn, daß dürfte die wertvolle Fracht sein, von der der Dicke gesprochen hat. Schön dämlich von dem Dicken uns das zu erzählen. Er wollte noch einlenken, aber ich habe es sofort herausgehört. Leute ich glaube da gibt es was zu holen."
Noch spät in den Nachtstunden verlassen zwei Reiter die Oase Richtung Westen. Im strengen Galopp jagen sie die Pferde voran. Bis sie schließlich an ihrem Ziel gelangen - einer Zeltgruppe am Rande einer Hügelkette. Sie werden auch sogleich erkannt. "He, seht mal wer da kommt. Alif und Mohamed kommen uns besuchen. Was gibt's?" "Arbeit für euch. Bringt uns zu Ahmed Rahmed."
Die beiden werden zu Ahmed geführt und erzählen von dem was Agbar al Dagall ihnen auf- getragen hat.
"Sieh an, das sind ja wirklich gute Nachrichten, die ihr uns da bringt." Ahmed blickt Mohamed an und wendet sich an Ali, seinen treuen Gefolgsmann: "Laßt alles vorbe- reiten Ali, wir lassen uns das nicht entgehen. Wir werden sie bei den Khomhügeln überraschen."
Früh am Morgen schon stehen Kai, Luzifer und Isidor auf um ihre Kamele mit dem nötigsten zu versorgen.
Hassard und Rashill sind ihnen dabei behilflich. "Ihr verlaßt uns also schon wieder werte Gäste. Wirklich schade. Aber ich sehe ein, daß ihr euren Zeitplan einhalten müßt um rechtzeitig nach Vinsalt zu gelangen. Es ist noch ein weiter Weg bis dahin. Voller Gefahren. Rastullah möge euch beschützen." Agbar verabschiedet seine Gäste. Luzifer grüßt zurück: "Danke für alles Novadi. Wir werden euch in unser Gebet einschließen. Lebt wohl." Die drei Reiter winken noch einmal zurück und verschwinden dann bald hinter einer Düne. Zu seinen Sohne gewandt: "Die werden noch ihr Wunder erleben."
"Luzifer, wie hat der Novadi gesagt müssen wir reiten?" Isidor schaut fragen Luzifer an. "Über die Khomhügel hat er gesagt. Von dort gelangen wir am schnellsten voran. Keine Sandstürme."
Am späten Nachmittag dieses Tages erreichen die drei die Khomhügel. Von allen Seiten hören sie plötzlich wütendes Kampfgeschrei. Tatsächlich von überall kommen berittene Wüstenräuber auf die drei angestürmt. Es mögen 13, 16 oder gar 20 sein. Wer zählt die Gegner schon bei so einer Situation. Gnadenlos gehen die Räuber vor. Ihr oberstes Gebot:
Keine Überlebenden. So auch an diesem Tag. Luzifer erwischt es als erstes. Er wollte gerade seinen Degen ziehen, als ihn ein Kunchomer durchbohrt. Isidor stürzt von einem Pfeil getroffen tot zu Boden. Auch Kai kann sich nicht lange halten. Er wird von hinten mit einem Krummdolch erstochen. Die Beute lohnt sich für die Räuber. Eine beachtliche Summe an Bares und sonstigen Gebrauchsgegenständen hat sich zusammentragen lassen. Nicht zu vergessen den Stab der Travia. Fröhlich und ausgelassen kehren die Räuber heim. Dieser Raubzug war einfach und hat sich gelohnt. Nächste werden folgen, denn man weiß immer Bescheid wann und mit wem es man zu tun hat. Zu seinen treuen Begleiter gewandt spricht Ahmed Rahmed: "Es hat sich doch gelohnt die Oase Rashill einzurichten hahahah!"
So wie diesen Reisenden wird es noch vielen weiteren ergehen, die ihre Vorräte bei der Oase Rashill auffüllen lassen.
einen Kunchomer, drei Krummdolche, ein Entermesser. Die vier anderen Bewohner haben in ihrem Zelt vier Säbel, drei Krummdolche und zwei schwere Dolche aufbewahrt. Sie besitzen eine weitere Truhe mit ihrer Barschaft. Die sich auf 12 Dukaten und 7 Silbertaler beläuft. Der Reiseproviant kann hier um vier Tage ergänzt werden.
Rashill al Dagall
Der 17jährige Sohn Agbars wuchs bei seinem Vater auf, da seine Mutter bei seiner Geburt verstarb. Er versteht sich ausgezeichnet die Gäste mit seinen akrobatischen Kunststücken zu unterhalten. Er ist ein kleiner Meister in Taschenspielereien und seine gewandten Finger haben schon manchen Gast um seine Barschaft erleichtert.
Die Werte Rashills: (Dieb der 2. Stufe)
MU: 11; KL: 13; IN: 10; CH: 11; FF: 12; GE: 13; KK: 9; LE: 35; AT: 11; PA: 9; TP 1W+1; RS: 1
besondere Talente:
Taschenspielereien, Gaukelei
Mohamed, Hassard, Alif und Fatir sind weitere Bewohner der Oase. Sie gehören alle zu Rahmed und seinen Wüstenräubern. Getarnt als Arbeiter und Diener erwecken sie bei keinem Reisenden Mißtrauen. Die Werte der vier:
Mohamed (Abenteuerer der 6. Stufe)
MU: 12; KL: 10; IN: 10; CH: 11; FF: 9; GE: 10; KK: 12; LE: 55; AT: 12; PA: 11; TP 1W+1; RS: 1
Hassard (Streuner der 5. Stufe)
MU: 13; KL: 10; IN: 9; CH: 10; FF: 10; GE: 13; KK: 11; LE: 52; AT: 12; PA: 10; TP 1W+2; RS: 1
Alif (Abenteuerer der 5. Stufe)
MU: 11; KL: 11; IN: 11; CH: 9; FF: 10; GE: 12; KK: 13; LE: 54; AT: 13; PA: 9; TP 1W+3; RS: 1
Fatir (Dieb der 4. Stufe)
MU: 12; KL: 13; IN: 10; CH: 9; FF: 12; GE: 13; KK: 10; LE: 49; AT: 12; PA: 9; TP 1W+1; RS: 1
Ahmed Rahmed
Er ist wirklich ein perfekter Wüstensohn. Hat Spaß bei seinen Aktionen und ist hart zu sich und zu seinen Gefolgsleuten. Der Erfolg gibt ihm recht. Zusammen mit seinen 18köpfigen Gefolge plant er mit Hilfe Agbars die kühnsten Überfälle.
Ahmeds Werte: (Dieb der 10. Stufe)
MU: 15; KL: 16; IN: 13; CH: 12; FF: 14; GE: 14; KK: 12; LE: 64; AT: 15; PA: 13; TP 1W+5; RS: 3
(er kämpft immer mit einem Doppel-Kunchomer)
besondere Talente:
Reiten, Tachenspielereien, Fährten lesen, Waffenloser Kampf, Schleichen
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